öffentliche Daten

oder der Kampf der Regierung und Parteien gegen die Bürgerrechte

Nicht erst seid dem Gezerre um die DWD-Wetter App wissen wir Bürger, dass wir nicht unbedingt das Recht auf Zugang zu staatlichen Daten haben. Auch nicht, falls die Erhebung und Auswertung allein durch Steuermittel finanziert wird. Manchmal dürfen wir den Zugang bezahlen, manchmal steht ein Urheberrecht im Weg, manchmal würde die Information uns schlicht verunsichern.

Die Liste der versagten Zugänge ist zwar rein logisch nicht endlos, es kommt dem einen oder anderen Bürger schlicht so vor. Von der DWD-Wetter App angefangen, über Gesetze, die man (früher) nur lesen durfte, wenn man dafür bezahlt. Über Unterlagen von Staatsdienern und Beamten die in ominösen Partei-Stiftungen unter Verschluss gehalten werden. Mich persönlich trifft der Umstand, das europäische Normen und deren nationale Umsetzung nur dann zugänglich sind, falls man dem Beuth Verlag dafür entlohnt. Sie als Endverbraucher sind darauf angewiesen, falls Sie die Einhaltung einer Norm überprüfen möchten, entweder überraschend viel Geld zu überweisen. Oder Sie sind darauf angewiesen, dass Ihnen ein gewogener Kenner der Materie keine Kopie (das ist urheberrechtlich VERBOTEN!) überlässt, sondern Ihnen das in eigenen Worten verständlich macht. Ja ich weiß, ein Oxymoron, eine Norm sollte ja eben nicht durch Interpretation übermittelt werden.

Aber wo kämen wir auch hin, wenn Bildungsbürger Kenntnis über Normen hätten? Da nützen dann auch staatliche Feigenblatt-Angebote wie die Open-Data-Strategie der Bundesregierung (Achtung 32-seitiges PDF mit 725 KB) wenig.

Denn die augenscheinlich erkennbare Abneigung der Regierung und der Regierungsparteien gegen ein Bildungsbürgertum ist unbestreitbar. Genau dann, falls interessierte Bürger und Nicht-Regierungs-Organisationen massiv gehindert werden solche Informationen selbst zusammen zu tragen oder zur Verfügung zu stellen.

Deshalb feiern wir hiermit ohne eigentlichen Grund, einfach so mal ...

sehrgutachten.de - +9.000 Gurtachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages zu diversen Themen. Die Papiere, in denen unter Umständen das Gegenteil steht, was von unseren Politikern umgesetzt wird.

https://www.abgeordnetenwatch.de/ - die Frage an und Antworten von Abgeordneten öffentlich machen.

https://offenegesetze.de - Alle Gesetze seit 1949 bis heute frei abrufbar.

Und zum Abschluss der Ringschluss zum Anfang und zum DWD:

https://bund.dev/ - Eine Sammlung von Informationen über Schnittstellen zu staatlichen Datenbanken um daraus Informationen zu gewinnen. Nicht bereitgestellt durch die Regierung oder den Staat, sondern durch die Zivilgesellschaft. Unter anderen die Dokumentation einer API um an die steuerfinanzierten Daten des DWD zu kommen.