Android 6.0 alias „Marshmallow“ erschien im Oktober 2015. Sagen wir, nicht so sonderlich flotten Unternehmen konnten Android 6 so etwa Anfang 2016 auf ihre Hardware ausliefern. Das macht die Rechnung einfach, wir haben jetzt Anfang 2019, also ist Android „Marshmallow“ jetzt mindestens 3 Jahre alt. 36 Monate. Nach Moores Gesetzt 2 Generationen zurück.
Was zumindest so weit stimmt, als das Android inzwischen die Version 7 alias „Nougat“ in Rente geschickt hat und Anfang 2019 auf die aktuelle Version 8 setzt. Benannt nach einem Keks dessen dünne Variante berüchtigt ist für die Konsumertäuschung bezüglich der technisch bedingten Füllhöhe. Während also Andoid 9 alias „Pie“ seit August 2018 heraus ist und wartet auf die aktuelle und künftige Hardware portiert zu werden, ist die Zeile mit Android 6 alias „Marshmallow“ rot eingefärbt. Denn ...
Für Android 6 „Marshmallow“ gibt es keine Sicherheitsupdates mehr von Google.
Selbst für die eigenen Smartphones liefert Google nur Sicherheitsupdates für 3 Jahre nach Verkaufsstart aus. Auch nicht besser als Apple. Wenn Sie sich ein neues Google Pixel Smartphone kaufen, teilen Sie den Kaufpreis durch 3, dann wissen Sie die Höhe der jährlichen Abschreibung. Aber so ist das heute, darüber regt sich keiner mehr auf.
Na gut, außer ich jetzt. Und es wird noch besser! Denn wer ein die bunten Schnäppchen Prospekte durchstöbert, nach Sachen, die man nicht braucht, der findet zurzeit gehäuft Lenovo Tablets zum sensationellen Schnäppchen-Preis. Die Hardware ist ja tatsächlich gar nicht mal schlecht. Also Bildschirm. Prozessoren, naja, RAM Speicher eher UFF, sowas gibt es noch? Aber weshalb, die bei einem brauchbaren Verbraucherschutz das Teil mit einer tiefroten Ampel verzieren müssten: Im Auslieferungszustand Android 6.0 alias „Marshmallow“. Und Lenovo liefert dafür keine Updates auf Android 7 oder 8. Und damit auch keine Sicherheitsupdates mehr. Um das Teil sicher betreiben zu können, muss man es aus lassen. Gläser darauf stellen und servieren.
Nicht einmal LineageOS gibt es für das Lenovo TAB3-X70L 10 Business Tablet Angebot aus der Resterampe bei Lidl. Dafür ist für die abgelaufene Android Version noch Schlangenöl in Form von BullGuard Security dabei. Also ein Einfallstor für Viren und Trojaner mehr. Oder der veraltete Prozessor schnauft dank des engen RAMs heftig.
Nein, nicht der alleinige Versuch, Elektroschrott wegen mangelnder OS-Updates an Konsumenten auszulagern. Selbst Notebooksbilliger macht mit und bietet für den 28.1.2019 ein Lenovo YOGA TAB 3-X50F als Schnäppchen an. Wobei, keine FullHD auf 25cm Bilddiagonale, ein uralter Qualcom Prozessor mit 1,3GHz Maximaltakt. 2GB RAM und natürlich Android 6.0 alias „Marshmallow“.
Ohne das Schnäppchen Ettiket und für deutlich mehr Geld gäbe es ein „Lenovo yoga tab 3 plus YTX703L“. Das liefert notebooksbilliger zwar auch mit Android 6 aus. Aber da die Hardware mehr als FullHD bietet, 4GB RAM, einen brauchbaren Prozessor ... gibt es dafür auch LineageOS in Version 15.1 (entspricht Android 8.1).
Hey, Lenovo. Wenn ihr schon die 3 Jahresplanung um mehrere Größenordnungen gesprengt habt, und immer noch 3 Jahre alte Hardware aus den Lagern bekommen müsst. Dann spendet doch LineageOS ein paar Geräte und etwas Geld. Dann könnte man mit den teuer hergestellten Teilen noch etwas anfangen.
Und zum Schluss der salvatorische Hinweis: Dinge, die man braucht, müssen nicht beworben werden. Dinge, die beworben werden, braucht man nicht.
Ursprünglich veröffentlicht 2019-01-27